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Wiedervorlage: Aufarbeitung (Macht)Missbrauch:Spirituelle Autonomie aus psychotherapeutischer Perspektive

Wiedervorlage-Titel
Wie sind Autonomie und Selbstbestimmung mit den Hierarchien, Geboten und Glaubensgrundsätzen der Kirche vereinbar?
Datum:
Dienstag, 23. April 2024 19:00 - 20:30
Art bzw. Nummer:
A 37390
Von:
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft des Diözesanrates der Katholik*innen „Wiedervorlage: Aufarbeitung (Macht) Missbrauch“ statt.
Ort:
Bischöfliche Akademie Aachen
Leonhardstraße 18-20
52064 Aachen

Wie kann es gelingen, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, eine Gottesbeziehung zu leben und zugleich selbstbestimmt und autonom zu bleiben? Diese Fragen stellen sich nicht nur im Kontext des spirituellen Machtmissbrauchs, sondern grundsätzlich: Menschen können als Teil sozialer Systeme nie vollständig autonom sein. Gleichzeitig hat sich der Verlust spiritueller Autonomie als Einfallstor für vielfältigen Missbrauch gezeigt.

Der Wunsch nach spiritueller Autonomie ist nicht neu. Neu jedoch ist die Bewertung, dass psychischer und geistlicher Missbrauch dem sexuellen Missbrauch vorausgeht. Darum beschäftigt sich die Deutsche Bischofskonferenz seit etwa fünf Jahren verstärkt mit dem Thema. Die Verbindung zu missbräuchlichen Strukturen im geistlichen Bereich zeigt eine neue Dimension und Dringlichkeit:

Dabei sollen kirchliche Orte den Menschen Erfahrungen ermöglichen, in denen sie in Freiheit Jesus Christus und einander begegnen, Antwort auf ihre Lebensfragen und damit Orientierung und Halt finden. Die Theologin Doris Reisinger, die den Begriff der spirituellen Autonomie maßgeblich geprägt hat, beschreibt sie so: „Welches Gottesbild ich habe, was ich glaube, wie ich bete, welche Lieder mir zusagen, um Gott zu loben, welche Entscheidungen ich aus meinem Glauben heraus treffe – das sind alles Handlungen und Entscheidungen, die ich frei setzen können muss.“

Wie das zusammenwirkt, wo Menschen und Organisationen immer wieder achtsam sein, Spielräume anbieten und nutzen müssen, beleuchtet Ingrid Kamps aus psychotherapeutischer Perspektive. Anschließend kommt sie mit dem Theologen Hermann-Josef Winkelhorst und dem Publikum dazu ins Gespräch.